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Erschienen am: 23.07.2021
Im Freistaat Bayern gibt es 25 staatliche Stauseen, die aus der Vogelperspektive sehr gut zu erkennen sind. Das erste Großprojekt eines staatlichen Stausees ist der Sylvensteinspeicher. Er wurde 1959 fertiggestellt. Der Sylvensteinspeicher in der Gemeinde Lenggries dient dem Hochwasserschutz und der Regulierung der Isar. Stauseen schützen aber nicht nur vor Hochwasser, sondern sie haben auch Funktionen als Ausgleichsspeicher bei Wasserknappheit, als Trinkwasserspeicher in Regionen, in denen das Grundwasser nicht ausreichend ist und als Energiespeicher zur Stromerzeugung. Außerdem prägen sie die Landschaft in ihrer Eigenschaft als Freizeit- und Erholungsgebiet.
In den bayerischen Stauseen werden hauptsächlich Flüsse aufgestaut, die im Frühjahr die aus dem Alpenraum kommende Schneeschmelze mitführen. Der Bau von Talsperren und Stauseen bedeutet immer auch einen großen Eingriff in den Naturraum. Flüsse und Bäche müssen umgeleitet werden, Gebäude oder ganze Ortschaften müssen weichen. Häufig bilden sich aber nach dem Bau von Talsperren auch neue ökologische Lebensräume, die zur Heimat von seltenen Pflanzen- und Tierarten werden. Diese haben z. B. als Rastplätze für Zugvögel eine besondere Bedeutung. Zu nennen ist hier vor allem das Fränkische Seenland mit seinen fünf Stauseen. Diese Region gilt als Vogelparadies und bietet zahlreiche attraktive Freizeitmöglichkeiten.
Die historischen Luftbilder, die im Bayerischen Landesluftbildzentrum seit vielen Jahrzehnten gesammelt werden, zeigen den ursprünglichen Zustand der Landschaft vor dem Bau der Stauseen. Anhand von Zeitreihen können die Veränderungen des Naturraums nachvollzogen werden.